Bei der vorherigen Fahrt wurde bereits etwas darüber gesagt, aber wenn man das Hotel kalt verlässt, sieht man es leibhaftig: das Millau-Viadukt. Ein prestigeträchtiges, aber wunderschönes Projekt: ein Viadukt mit einem höchsten Pfeiler von nicht weniger als 343 Metern, was es zur höchsten Brücke der Welt macht. Das Viadukt ist eine wichtige Verbindung von Paris nach Süden. Aber genug vom Beton, wir wollen Asphalt! Und das ist es, was es gibt, viele Kurven, mit knapp 500 Metern gerader Straße. Nachdem Sie am Viadukt gesabbert haben, tauchen Sie in das Tarn-Becken ein. Der Fluss, über den dieses Viadukt gebaut wurde. Der Tarn entspringt am Mont Lozère, spuckt sein Wasser in die Garonne und ist 380 km lang. Ein Viertel dieser Strecke folgen Sie dem Fluss, wo er am schönsten ist, als treuer Begleiter auf Ihrer Reise. Wie oft gesagt, ein Fluss garantiert Kurven. Auch in diesem Fall. Sie reihen die Kurven aneinander, als würden Sie durch eine Schüssel Makkaroni schaufeln. Eine Kurve ist noch schöner als die andere. Sie wechseln immer wieder Ihre Position, dann geht es zurück durch das Tal, wo Sie die Urlauber auf dem Campingplatz sehen, die die Umgebung genießen. Und dann wieder in der Höhe, wo sich Ihnen der Fluss in seiner ganzen Schönheit zeigt wie ein großes Band, das sich schnurgerade durch die Landschaft zieht.
Kurz hinter Ispagnac verlassen Sie die flussaufwärts gelegene Auffahrt des Tarn.
Ich bin nicht dafür, auf den großen Hauptstraßen N oder B zu fahren, aber der Teil der N106, auf dem Sie sich jetzt befinden, macht wirklich eine Ausnahme von der Regel. Der Straßenbauer, angeblich ein begeisterter Motorrad-Enthusiast, hat hier ein super Stück Qualitätsasphalt verlegt, der einem auf vielen Kilometern regelmäßig den Mund im Helm offen stehen lässt. Nach 15 km biegen Sie nach Osten ab und umfahren tatsächlich den Mont Lozère. Auf dem Weg zum nächsten Highlight dieser Route: Lac de Villefort, ein großer Stausee auf 600 Metern Höhe. Hier ist es an der Zeit, den inneren Menschen zu stärken.

Nach dem Mittagessen erwartet Sie ein weiterer fantastischer Abschnitt mit spektakulären Ausblicken. Wenn Sie auf die D19 abbiegen, wird die Straßenoberfläche etwas schlechter, aber die Schönheit um Sie herum macht vieles wett. Der schlechte Straßenbelag ist nicht so schlimm, dass einem die Füllungen aus den Backenzähnen klappern, aber es ist kein glatter Asphalt. Das passiert wieder, wenn man etwas später parallel zur Ardèche fährt. Ein weiterer Fluss und noch mehr Kurven. Wie bereits erwähnt, ist es eine Garantie für Wendungen. Die Gegend (auch Ardèche, benannt nach dem Fluss) ist den vielen niederländischen Urlaubern bekannt, die jedes Jahr hier übernachten. Bei Aubenas fahren Sie wieder nach Norden, nicht über die Hauptstraße, sondern die Straße geradeaus nach Norden. Zugegeben, von der Breite her gleicht er einem zweispurigen Radweg und die Kehren sind teilweise sehr eng, aber was für ein Erlebnis. Kein Verkehr und kilometerlanges Genießen der extremen Ruhe und der wilden Landschaft der Ardèche.
Der letzte Teil dieser Strecke ähnelt eher einem Rundkurs, breiter, glatter Asphalt, schöne lange Kurven ... man sollte einfach etwas gegen diese Autos unternehmen, obwohl man sie auch als „zu überwindende Hindernisse“ betrachten kann.

Etwas südlich von Privas betreten Sie das Gelände des Hôtel Restaurant Les Châtaigniers. Ein fantastischer Ort zum Schlafen, Essen und Schwimmen. Hier kann man problemlos ein paar Tage durchschnaufen.
Während du an deiner neuesten Erfrischung schlürfst, denkst du: „Okay, mir ist wirklich schwindelig von all den Kurven, aber Junge, hat die MRA das alles gut zusammengestellt?“